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Wertanalyse

Anfang und Gegenstand der Analyse

Im Gegensatz zu Naturgesetzen, die auch unabhängig vom Menschen wirken, sind die Gesetze der Produktionsweise vom Menschen gemacht und deshalb auch von ihm wieder veränderbar. Allerdings geht dies nicht individuell, denn ein individueller Verstoß gegen die herrschende Produktionsweise ist zwar möglich, ökonomische Gesetze sind deshalb auch nur vorherrschende Tendenzen, aber er endet in der Regel mit dem ökonomischen Ruin dessen, der gegen sie verstößt. Die Gesetze dieser Produktionsweise werden hier in ihrem Wesen dargestell, auf Absonderlichkeiten wie z.B. Seltenheitsgüter (Kunst usw.) wir nicht eingegangen. Auch der Einfluss von Politik und historisch konkreter Bedingung wird nicht berücksichtigt, um sozusagen den Kapitalismus "rein", in seinem Wesen und seiner allgemeinen Gesetzlichkeit darzustellen. 

Zunächst erscheint der Kapitalismus als eine ungeheure Warenansammlung. Marx geht deshalb auch von der Elementarform dieser Ökonomie, der Ware, bei seiner Analyse aus, um durch die begründete Entwicklung immer differenziertere Bestimmungen die Gesetzmäßigkeit dieser Produktionsweise zu erfassen.

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Waren, Gebrauchswert und Wert

Waren sind zunächst alle Produkte, die auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden, die Ware ist also nur Ware im Tauschverhältnis zu anderen Waren. (Das Geld bzw. die "Geldware" !) wird zunächst einmal ausgeklammert, da noch nicht abgeleitet.) Voraussetzung einer Gesellschaft, die über einen Markt ihre Waren tauscht, ist eine Arbeitsteilung von Privatproduzenten, die jeweils nur eine Produktart (oder doch nur ein Teil aller vorhandenen Produktarten) herstellen und über den Tausch ihrer Produkte sich mit den anderen Produkten, die sie benötigen, versorgen. Die einzelne Tauschform oder der einfache Wertausdruck hat folgende Form:

Zum Beispiel:     10 Zentner Weizen = 0,5 Zentner Eisen

oder mit allgemeinen Symbolen formuliert:

                         x Ware A  =  y Ware B

Die Tauschenden gehen im allgemeinen davon aus, dass sie Gleiches gegen Gleiches tauschen. Wenn etwas gleichgesetzt wird, muss beides einem Dritten gleichen, es muss etwas Vergleichbares enthalten, sonst wäre der Tausch völlig willkürlich, eine Tauschgesellschaft könnte nicht funktionieren. Schon Aristoteles fragte, warum man nicht ein Polster gegen ein Haus tauscht. Die konkrete stoffliche Gestalt oder der Gebrauchswert der Ware, d.i. die Nützlichkeit einer Ware, die Art und Weise, bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen, kann es nicht sein, denn der Gebrauchswert von Weizen und Eisen beim einfachen Wertausdruck ist verschieden. Vergleichbar ist jedoch die Arbeitszeit, mit der Waren produziert werden. Das Poster wird keiner mit dem Haus tauschen, weil in ihnen unterschiedlich viel Arbeit steckt. Also könnte in der Gleichung

        10 Zentner Weizen  =  0,5 Zentner Eisen

gleich viel Arbeit stecken, so dass etwas Gleiches getauscht wird, der eine vom anderen ein Äquivalent für seine Ware bekommt. Dieses Gleiche im Warentausch ist sein Wert, der durch die Arbeitszeit bestimmt wird, die in die Ware eingegangen ist. Nun könnte der eine bummeln und deshalb mehr Wert produzieren als sein fleißiger Konkurrent. Doch über den Markt wird er durch die  Konkurrenz zu spüren bekommen, dass sein langsames Arbeiten den Wert nicht erhöht, denn der Wert einer Ware wird nicht durch eine individuelle Zeitdauer eines konkreten Arbeiters bestimmt, sondern durch die Durchschnittsarbeit oder die durchschnittliche Arbeitszeit, die in einer Gesellschaft jeweils erheischt ist. Diese Durchschnittsarbeit ist abstrakte Arbeit, weil sie von konkreten Arbeiten abstrahiert;  sie ist eine gesellschaftliche Größe, sie stellt ein gesellschaftliches Verhältnis dar, nämlich zunächst das aller Produzenten dieser einen Ware untereinander.

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Produktivkraft und Wertgesetz

Die Größe dieser durchschnittlich aufzubringenden Arbeitszeit ist gesellschaftlich bestimmt durch den jeweiligen Stand der Produktivkraft. Offensichtlich kann ein Unternehmer mit ausgebildeten Arbeitern und hochentwickelter Technik mehr Waren einer Art herstellen als sein Konkurrent mit ungebildeten Arbeitern und veralteten Maschinen. Im Extremfall, wenn z.B. Handarbeit gegen Maschinenarbeit konkurrieren muss, die sich gesamtgesellschaftlich durchgesetzt hat, ist die unproduktivere Handarbeit im Kapitalismus nutzloser Kraftaufwand, der keinen Wert bildet.

Die Arbeitsproduktivität lässt sich formal ausdrücken:

                         Anzahl der Produkte

Produktivität  =  --------------------------

                              Arbeitszeit

"Die Produktivkraft der Arbeit ist durch mannigfache Umstände bestimmt, unter anderen durch den Durchschnittsgrad des Geschicks der Arbeiter, die Entwicklungsstufe der Wissenschaft und ihre technologische Anwendbarkeit, die gesellschaftliche Kombination des Produktionsprozesses, der Umfang und die Wirkungsfähigkeit der Produktionsmittel, und durch Naturverhältnisse." (A.a.O., S. 54) 

Aus dem Zusammenhang von Produktivkraft und Wert ergibt sich das Wertgesetz. Lässt man einmal das Schwanken der tatsächlichen Preise um ihren Wert außer acht, dann kann das Wertgesetz rein formuliert werden. Es ist eines der grundlegenden Gesetze dieser Produktionsweise. In seiner klassischen Formulierung durch Marx lautet es:

"Je größer die Produktivkraft der Arbeit, desto kleiner die zur Herstellung eines Artikels erheischte Arbeitszeit, desto kleiner die in ihm kristallisierte Arbeitsmasse, desto kleiner sein Wert. Umgekehrt, je kleiner die Produktivkraft der Arbeit, desto größer die zur Herstellung eines Artikels notwendige Arbeitszeit, desto größer sein Wert." (A.a.O., S. 55)

Eine Auswirkung des Wertgesetzes ist es z.B., dass eine produktivere Fabrik ihre Waren billiger verkaufen kann und dadurch einen Konkurrenzvorteil erlangt. Dadurch zwingt das Wertgesetz über die Konkurrenz den Produzenten eine ständige Verbesserung ihrer Produktivität auf, was unter anderem zur ständigen Revolutionierung der Technik führt, ein Prozess, der bis heute anhält. Eine andere Wirkung ist z.B. die ständige Verbesserung der Qualifizierung der Arbeitskräfte, was u.a. zu einer längeren Schulbildung führte.

 Zur Illustration: Wertzusammensetzung der Ware

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Der Preis - Angebot und Nachfrage

Der Wert muss quantitativ bestimmt werden in einer Wertgröße. Dies ist die Zeitdauer der abstrakten Arbeit. Auf dem Markt allerdings kommen nach andere Aspekte hinzu, die den tatsächlichen Preis bestimmen, der von der Wertgröße abweichen kann. Gesetzt es sind mehr Waren auf dem Markt als Abnehmer dafür vorhanden sind - dann wird der Preis unter den Wert der Waren fallen, um überhaupt noch Waren absetzen zu können. Sind dagegen weniger Waren auf dem Markt als die Nachfrage ist, dann können die Produzenten die Preise erhöhen, weil die Kunden gezwungen sind, auch die höheren Preise zu bezahlen, um an die Ware heranzukommen. Der Preis schwankt also auf dem Markt um den Wert der Waren. Der Wert ist die Substanz der Ware, der Preis seine Erscheinungsform. Da es nicht möglich ist, exakt Angebot und Nachfrage zu bestimmen auf Grund der Unberechenbarkeit des Marktes, hat dieses Schwanken etwas Zufälliges. 

Das vulgärwissenschaftliche Vorurteil, dass der Wert durch Angebot und Nachfrage bestimmt wäre, ist unhaltbar, denn wenn sich zufällig auf dem Markt beide decken, dann fehlte jede Bestimmung des Wertes. Angebot und Nachfrage können deshalb auch nur den Preis variieren um seinen Wert herum, aber so, dass sich im Auf und Ab der Preise der Wert als das durchschnittlich Bestimmende durchsetzt. Empirisch wird die Sache noch dadurch kompliziert, dass sich auch der Wert verändert durch die Veränderung der Produktivkraft, d.h. in der Regel sinkt.

Die dicke Linie symbolisiert den Wert (die durchschnittliche Arbeitszeit), die dünne Linie deutet den Preis an, der je nach Angebot und Nachfrage um den Wert schwankt.

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Das Geld 

Genesis der Geldform

Der Tauschakt ist widersprüchlich. Dieser Widerspruch besteht darin, dass die beiden Waren zugleich ungleiche und gleiche sind. Der Widerspruch im Tauschverhältnis zweier Waren lässt sich lösen, indem man beide Seiten voneinander trennt, also den Gebrauchswert mit der konkreten Arbeit vom Wert, der durch die abstrakte Arbeit gebildet wird. Vom Standpunkt des Besitzers der 1. Ware, in unserem Beispiel der Weizenbesitzer, erscheint das Eisen als Äquivalent des Weizens, als sein wertmäßig Gleiches. Er kann den Wert seines Weizen in Eisen ausdrücken, so dass der Wert seines Weizens relativ sich ausdrücken lässt in Eisen. Im Wertausdruck:

      x Zentner Weizen    =   y Zentner Eisen

     (relative Wertform)        (Äquivalentform)

befindet sich Weizen in relativer Wertform, Eisen in Äquivalentform. Vom Standpunkt des Eisenbesitzers stellt sich die Sache genau umgekehrt dar. Seine Ware ist für ihn nur bestimmbar in Bezug auf Weizen, sie ist also in relativer Wertform, während der Weizen in Äquivalentform ist:

        y Zentner Eisen    =    y Zentner Weizen

     (relative Wertform)         (Äquivalentform)

Eine Ware kann aber nicht gleichzeitig in beiden Formen auftreten. Auch vom gesellschaftlichen Standpunkt aller Wareninhaber aus ist immer eine Ware in relativer Wertform und eine in Äquivalentform, drückt immer eine Ware ihren Wert in einer anderen Ware aus. Aus dieser formalen Unterscheidung wird die Genesis (Ursprung) der Geldform erkennbar. Im Tauschverkehr wird eine Ware mit allen anderen Waren verglichen. Alle anderen Waren sind für sie ein Äquivalent.

                           u Ware B

                           v Ware C

z Ware A     =       w Ware D

                           x Ware E

                           y Ware F

Dies eröffnet nun die Möglichkeit, dass sich die anderen Waren, die als Äquivalent dieser einzelnen Ware dienten, auch in ihr verkörpert sehen:

u  Ware B

v  Ware C

w Ware D  =  z Ware A

x  Ware E

y  Ware F

Eine einzige Ware ist hier das Äquivalent für alle anderen Waren. Sie ist dadurch zum allgemeinen Äquivalent für die anderen geworden. Historisch hatte sich ergeben, dass der Vergleich einer Ware mit allen anderen unpraktikabel und zu umständlich ist. Wenn sich alle Waren nur mit einer Ware vergleichen, z.B. Schafen oder Weizen, so wird die Wertbestimmung vereinfacht.

Wir haben jetzt eine allgemeine Äquivalentform, in der alle anderen Waren ihren Wert verkörpern - und dieses allgemeine Äquivalent ist nichts anderes als das Geld. Indem die Waren ihren Wert in der allgemeinen Äquivalentware verkörpern, schließen sie diese Ware von der relativen Wertform aus. Findet sich nun eine Ware - und sie ist gefunden worden -, die keine notwendigen Bedürfnisse befriedigt, die sich also auf ihren Gebrauchswert als allgemeines Äquivalent beschränken lässt, deren Produktion Arbeitszeit erheischt, die haltbar ist und beliebig teilbar in Quantis, so kann diese Ware die Form des allgemeinen Äquivalents verkörpern. Diese besondere Rolle hat das Gold übernommen, weil es alle diese Eigenschaften besitzt.

Der Fortschritt gegenüber dem Tausch ohne allgemeines Äquivalent besteht darin, dass der Wert aller Waren in der Naturalform einer Ware ausgedrückt werden kann. Wie immer auch Gold durch Banknoten und bargeldlosen Zahlungsverkehr, also ideelles Geld, ersetzt wird, der Bezug zur metallischen Grundlage des Geldes kann nicht aufgegeben werden, weil das Wertmaß aller anderen Waren nicht das Maß seiner selbst sein kann, sondern den Bezug zu einer Ware benötigt, deren Herstellung Arbeitszeit kostet, also die Arbeitszeit, die zur Gewinnung des Goldes erforderlich ist.

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Die Funktionen des Geldes

Als Ausdruck des Wertes der anderen Waren  (bzw. ihres Preises) ist die allgemeine Äquivalentform erstens in der Funktion des Wertmaßes. Wird das Geld im Austausch benutzt, dann fungiert es  zweites als allgemeines Tausch- oder Zirkulationsmittel. Der Warenbesitzer tauscht jetzt seine Ware gegen ihr Äquivalent in Geld, das er in beliebigen Proportionen wieder gegen andere Waren eintauschen kann:

           Ware - Geld - Ware     (W-G-W)

Dadurch entsteht eine Verdoppelung der Ware in Ware und Geld. Der Wert ist einmal in den Waren enthalten und zum anderen in der Äquivalentform. Es gilt die Regel: Die Masse der Werte in den Waren muss gleich der Masse der Werte des Geldes sein. Allerdings schlägt das Geld schneller um als die einzelnen Waren, deshalb kann die Menge des Geldes entsprechend den Faktor der Umlaufgeschwindigkeit reduziert werden. (Ist zu viel Geld auf dem Markt, dann sinkt sein Preis, es gibt Inflation; ist zu wenig Geld vorhanden, dann steigt sei Preis, es gibt eine Deflation.) 

Eine dritte Funktion hat das Geld als Zahlungsmittel. Das heißt, im Warentausch verrechnen Käufer und Verkäufer ihre Tauschwerte untereinander, so dass Geld hier nur Rechengeld, also ideelles Geld ist. Nur die Differenzen gleichen sie durch Geld in seiner materiellen Gestalt ab und zu aus. Tritt bei diesem Verfahren eine Stockung ein, so entsteht eine Geldkrise. Jeder versucht leibhaftiges Geld zu bekommen. 

Ist nun Geld allgemeiner Träger des Wertes, so kann der Wert im Geld verselbständigt vom materiellen Reichtum der anderen Waren aufbewahrt werden. Das Geld funktioniert so viertens als Verkörperung des allgemeinen Reichtums, als Aufbewahrungsmittel des abstrakten Reichtum - es wird zum Schatz. Dass man Gold allerdings nicht essen kann, wusste schon die Antike, wo in einer Sage dargestellt wird, wie ein König auf seinem Goldschatz verhungert, d.h. ökonomisch, dass dem Gold als allgemeines Äquivalent keine Waren (relative Wertform) entsprechend vorhanden waren.

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Die Widersprüche des Warentausches und der Geldform

In der Geschichte ist das Geld bewundert und angebetet worden, weil es als allgemeines Äquivalent den abstrakten Reichtum der Gesellschaft verkörpert, der sich gegen alle Genüsse eintauschen lässt. Zugleich ist es verflucht worden, weil es Traditionen zerbrochen, Menschen korrumpiert, gesellschaftlich Beziehungen zerstört hat. Grund dieser widersprüchlichen Wirkung ist der Waren- und Geldfetisch. Ein Fetisch ist ein sinnlich erfahrbares Ding, das  angebetet wird, weil es undurchschauter Ausdruck gesellschaftlicher Kräfte ist. So wird schon im einfachen Wertausdruck konkrete Arbeit in abstrakter Arbeit (Durchschnittsarbeit) ausgedrückt, Privatarbeit erscheint in der Gestalt gesellschaftlicher Arbeit  und der Gebrauchswert einer Waren wird zur Erscheinungsform seines Gegenteils, des Wertes.  

Diese Widersprüche kulminieren im Geldwiderspruch. Das Geld als allgemeines Äquivalent schafft diesen Widersprüchen eine Bewegungsform, indem es von den anderen Waren (relative Wertform) unterschieden ist. Im Austausch ist der Wert ein gesellschaftliches Verhältnis. Dieses Verhältnis zwischen den Privatproduzenten erscheint aber als Verhältnis von Sachen, den Waren, während das Verhältnis der Sachen sich gegenüber den Personen verselbständigt hat, einer Eigengesetzlichkeit gehorcht, also quasi  als mit Leben begabtes Verhältnis erscheint. Ökonomisch drückt sich in einer durch Geld vermittelten Tauschwirtschaft der Widerspruch zwischen dem natural bestimmten Gebrauchswert und dem verselbständigten gesellschaftlichen Verhältnis im Wert in der Inkongruenz zwischen den Waren und dem von ihnen scheinbar unabhängigen Geld aus: Ob ein Warenbesitzer den in einer Ware immanent enthaltenen Wert realisieren kann in der allgemeinen geldlichen Form des Reichtums, ob er also seine Ware verkaufen kann, ist nicht sicher, sondern von den Zufällen des Marktes abhängig. "Die Wertgröße der Ware drückt also ein notwendiges, ihrem Bildungsprozeß immanentes Verhältnis zur gesellschaftlichen Arbeitszeit aus. Mit der Verwandlung der Wertgröße in Preis erscheint dies notwendige Verhältnis als Austauschverhältnis einer Ware mit der außer ihr existierenden Geldware. In diesem Verhältnis kann sich aber ebensowohl die Wertgröße der Ware ausdrücken, als ein Mehr oder Minder, worin sie unter gegebnen Umständen veräußerlich ist. Die Möglichkeit quantitativer Inkongruenz zwischen Preis und Wertgröße, oder der Abweichung des Preises von der Wertgröße, liegt also in der Preisform selbst. Es ist dies kein Mangel dieser Form, sondern sie macht sie umgekehrt zur adäquaten Form einer Produktionsweise, worin sich die Regel nur als blindwirkendes Durchschnittsgesetz der Regellosigkeit durchsetzen kann." (A.a.O., S. 117)  In diesen Widersprüchen liegt permanent die Möglichkeit der Krise. So war eine Folge der Weltwirtschaftskrise 1929 ff. der deutsche Faschismus. Die Formulierung, dass dieses Gesetz der kapitalistischen Produktionsweise (wie jedes andere darin auch) nur "blindwirkendes Durchschnittsgesetz der Regellosigkeit" ist, deutet an, dass dieses Wirtschaftssystem unberechenbar ist, auch nicht durch die Eigentümer des Reichtums beherrscht werden kann. 

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Stand: 09. März 2008